In der ersten Phase einer Beziehung hängt der Himmel voller Geigen und die rosarote Brille vernebelt den Blick. Ecken und Kanten des Partners werden wie durch Watte wahrgenommen und kaum registriert. Doch lässt der Endorphin-Rausch nach einigen Monaten nach, stört man sich plötzlich an herumliegenden Socken oder dem Lippenstift am Badetuch. Wie Beziehung trotz Alltags-Tücken gelingen kann – hier ein paar Denkanstöße.
Immer „Ich-Botschaften“ formulieren
Manchmal bringt es der Alltag mit sich, dass man sich Kritik nicht verkneifen kann. In diesem Fall ist es wichtig, den Partner nicht mit Vorwürfen zu konfrontieren, sondern „Ich-Botschaften“ zu senden. Das heißt im Klartext, nicht zu sagen, „du lässt deine Socken überall herumliegen“, oder „du schmierst immer den Lippenstift ins Badetuch“, sondern gekonnt die Schärfe herauszunehmen und etwa zu sagen: „Schatz, ich wünsche mir, dass ich die Socken in dem Schmutzwäsche-Behälter finde“, oder „Liebling, dein Lippenstift ist bezaubernd, aber nicht am Badetuch.“ So äußert man auch direkt seine Wünsche und gleichzeitig wird der Partner durch die Formulierung nicht verletzt.
Ganz bei sich selbst bleiben
Das ist nicht so einfach, wie es sich anhört. Gerade in der ersten Zeit einer Beziehung entsteht eine Symbiose zwischen den Liebenden und die Grenzen zwischen „Ich“ und „Du“ verschwimmen etwas. Doch gerade dann ist es wichtig, sich die eigene Autonomie zu erhalten und die eigenen Bedürfnisse und Wünsche gut zu erfühlen. Mit anderen Worten: Gleich wie im Single-Dasein ist es auch in einer Beziehung das Wichtigste überhaupt, gut für sich selbst zu sorgen und in sich hineinzuhören, was man gerade braucht. Auch ein Mädels-Abend oder ein Fußballmatch sollten kein Problem sein. Jeder darf und soll seine „Oasen“ und „Kraftorte“ behalten dürfen, ohne den anderen dadurch zu verunsichern. Gemeinsamkeiten verbinden – doch es braucht auch Eigendynamik.
Fünfe auch mal grad sein lassen
Wenn man erst mal die Macken des Partners kennen gelernt hat, so kann jeder für sich entscheiden, wie er mit kleinen Ärgernissen oder Hoppalas umgehen möchte. Sofern aus eigenartigen Angewohnheiten des Partners keine größeren Unannehmlichkeiten für die eigene Person entstehen, kann man ja liebevoll darüber hinwegsehen. Wenn einem eine Unart allerdings Magenschmerzen bereitet, sollte man den Partner liebevoll und in der „Ich-Formulierung“ darauf hinweisen, was sein Verhalten bei einem selbst auslöst. So hat der Partner dann die Möglichkeit, sein Verhalten auch zu überdenken. Denn: Niemand hat es auf die Stirn getackert, was er denkt und das Gegenüber ist (meistens) kein Hellseher. Also, immer vorher überlegen, wie man was sagt, aber dann auch raus damit, um nicht unnötig davon belastet zu werden. So sollte eine Beziehung gut gelingen!