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Eine gute Beziehung braucht auch manchmal Lügen


Wir alle kennen das: Unser Schatz macht uns ein Präsent das leider nicht so ganz nach unserem Geschmack ist. Er/Sie freut sich wie ein Schnitzel und man möchte ihn/sie nicht enttäuschen. Was also tun? Wir setzen unser schönstes Lächeln auf und danken ihm/ihr mit den süßesten Worten, die uns einfallen, um den/die Partner/in nicht zu enttäuschen. Was ist geschehen? Wir haben das getan, was fast 99% aller Liebenden machen: Wir haben zu einer Notlüge gegriffen.

Verwerflich?

Widerstand regt sich in uns, wenn wir gefragt werden, ob wir unseren Partner schon mal angelogen haben. Dabei haben Sozialwissenschafter längst bestätigt, dass wir unser Gegenüber sogar recht häufig anlügen. Und laut Psychologen soll das noch nicht einmal verwerflich sein. Viele werden sich jetzt händeringend fragen, wo da die Moral bleibt. Doch mit Moral und Anstand hat das eher weniger zu tun: Lügen wird durch Angst verursacht.

Die Lüge und der Säbelzahntiger

Bevor sich jetzt einige fragen, ob der Autor den Verstand weggeworfen hat: Nein hat er nicht! Es hat einen ganz einfachen Grund, weshalb wir in gut funktionierenden Partnerschaften auch ab und an mal lügen. Als wir noch Jäger und Sammler waren, war es für unser Überleben notwendig, zu einer Sippe zu gehören. Im Alleingang hätten wir vermutlich nicht mal einen Tag überlebt und wären am Abend leichte Beute für den hungrigen Säbelzahntiger im Gebüsch geworden. In der Gruppe aber waren wir eingebunden und beschützt, die Arbeiten wurden untereinander aufgeteilt und niemand irrte allein und unbewaffnet durch das Gestrüpp. So haben wir gelernt, uns anzupassen, damit wir nicht aus dieser Familie ausgegliedert wurden. Unsere Gene tragen diesen Überlebensmechanismus noch immer in sich.

Wir lügen, um nicht alleine dazustehen

Psychologen betonen immer wieder, dass „kleine Notlügen“ einer Partnerschaft wesentlich zuträglicher sind, als den Partner mit einer unglücklich formulierten Wahrheit zu demoralisieren. So kann es sein, dass wir uns auch mal in den Pulli zwängen, den wir nicht mögen. Weil wir ihn von unserem Schatz in guter Absicht bekommen haben. Wir müssen ihn ja nicht jeden Tag oder zu einem wichtigen Meeting tragen ;). Oder wir kämpfen uns tapfer durch ein Mittagessen, das jeglicher Gewürze und Geschmäcker entbehrt, nur um das Strahlen im Gesicht unseres Gegenübers nicht durch dunkle Wolken der Abwertung zu verdecken.

Manchmal muss es aber trotzdem die Wahrheit sein!

Trotz aller Empathie darf aber die Wahrheit nicht der Verlierer sein! Wer sich ständig mit Notlügen durch die Beziehung schlängelt, sollte ernsthaft die Selbige überdenken. Denn wenn man ständig lügen muss, stimmt etwas nicht. Ein Partner sollte schon in der Lage sein, auch mit der Wahrheit klar zu kommen. Notlügen sollten deshalb sparsam dosiert und eingesetzt werden. Und für alles andere gilt: Überlegen, wie man die Wahrheit formuliert und dem Partner diese in einer „Ich-Botschaft“ nahe bringen. „Schatz, ich weiß, wie sehr du Paella liebst, aber ich möchte für mich selbst heute lieber das Steak bestellen.“ So entsteht kein unangenehmes Gefühl beim Partner, und man muss kein spanisches Essen runterwürgen, das man lieber unter dem Tisch, als am Tisch stehen sieht.