„Eifersucht ist jene Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.“ So lautet ein Sprichwort und man sollte es nicht für möglich halten, wie viel Wahrheitsgehalt in diesen paar Wörtern steckt. Warum sind wir überhaupt eifersüchtig und weshalb reagieren wir dann wie ein Dreijähriger in der Sandkiste, dem man seine Schippe weggenommen hat?
„Meins“
Von frühester Kindheit an trainieren wir Beziehung. Da ist als erstes die enge und innige Bindung zwischen Mutter und Baby. Das Kleinkind empfindet sich als Eins mit der Mutter. Nach einer gewissen Zeit erkennt das Kind, das es selbst eine eigenständige Persönlichkeit ist, genau wie die Mama. Es kommen immer mehr Bezugspersonen dazu, mit denen wir in Beziehung gehen. Gerade in dieser prägenden Phase kommt es oft zu ambivalenten Bindungen, das heißt, eine oder mehrere Bezugspersonen erweisen sich dem Kind gegenüber als „unzuverlässig“. So jedenfalls nimmt es das Kind wahr. Es sind die Beziehungen, die viel Enttäuschungs-Potential in sich tragen. Das Kind muss ohnmächtig erfahren, dass es immer wieder von dieser einen (oder mehreren) Person/(nen) zurückgesetzt, abgewertet oder gar missbraucht wird. Umso mehr kettet es sich an alle „lieben“ Personen in seinem Umfeld, die es im wahrsten Sinne des Wortes anhimmelt. Und: Es sieht diese Personen als „Meins“. Drängt sich da jemand dazwischen, ist der Schmerz groß: Man nannte ihn Eifersucht.
Fast jeder ist ab und an mal eifersüchtig
Es ist tatsächlich so, dass selbst Erwachsene, die aus gestärkten Kindheitsbeziehungen hervorgegangen sind ab und an mal eifersüchtig werden. Gerade dann, wenn eine Beziehung gerade erst am Anfang steht, und sich die/der Partner/in dann mit dem/der besten Freund/in trifft, kann sich schon mal ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube bemerkbar machen. In den meisten Fällen hilft es da, dem Partner einfach liebevoll zu sagen, welche Gefühle sein harmloses Treffen bei einem selbst verursachen. So kann man ansprechen, was auf der Seele brennt, ohne gleich den Panzer zu fahren.
Vertrauen ist der Schlüssel
Wer oft eifersüchtig ist, wird sich eingestehen müssen, dass es mit dem Vertrauen in seinen Partner nicht so weit her ist. Dabei ist es meist so, dass sich die bessere Hälfte gar nichts zu Schulden hat kommen lassen. Es sind oft nur die eigenen Gedanken, die uns umtreiben. Kritisch und argwöhnisch beobachten wir aus dem Augenwinkel jede noch so kleine Regung unserer/s Liebsten um dann aus dem Hinterhalt gnadenlos zuzuschlagen, wenn wir glauben, Eifersucht sei gerade gerechtfertigt. Doch das ist sie nie: Sollte sich ein Lebenspartner als so rücksichtslos erweisen, dass er uns tatsächlich betrügt, so sollte er ohnedies schleunigst aus unserem Leben verbannt werden. Und für alle anderen Situationen gilt: Vertrauen! Und das kann man lernen!